70er Jahre Party in Oberwalluf
Das Walluftaler Blasorchester veranstaltete am Freitag den 13. Oktober 2006 eine 70er Jahre-Party im Oberwallufer Vereinshaus. Die Idee zu dieser Veranstaltung war den Musikern vor einem Jahr bei der Geburtstagfeier ihres Sängers Dieter („Scipper“) Hellerbach gekommen. An diesem Abend hörten sie erstmals „Scippers“ Band „Dieter Hell und die Gipsverbände“ - 5 Musikern, die sich den deutschsprachigen Schlagern der 70er Jahre verschrieben haben. Die Walluftaler waren von der Qualität und musikalischen Interpretation der Gipsverbände derart begeistert, dass man spontan beschloss, im Rahmen des in 2006 anstehenden 85 jähriges Vereinsjubiläums zusammen mit der Band einen 70er Jahre Abend zu veranstalten.
Bei der Umsetzung ihrer Idee haben sich die Musiker einiges einfallen lassen. Das Vereinshaus Oberwalluf vermittelte dank der dem Anlass entsprechenden bunten Dekoration aus bunten Stoffbahnen, Hunderten von Luftballons sowie der entsprechenden „Diskobeleuchtung“ - die unvermeidliche Spiegelkugel durfte nicht fehlen - den Eindruck eines „Tanzschuppens“ aus der Zeit der Schlaghosen und Plateauschuhe. Auch für entsprechende Getränke wie der Kultlikör „Persiko“ oder das in dieser Zeit besonders populäre Mischgetränk aus Asbach und Cola war gesorgt.
Die Walluftaler hätten sich zwar eine etwas bessere Resonanz gewünscht. Trotz zahlreicher Werbemaßnahmen konnten die Musiker nur knapp 100 Gäste begrüßen. Vielleicht war es den Walluftalern insbesondere bei der Hauptzielgruppe der Veranstaltung, den 35 bis 55 Jährigen, nicht vollends gelungen, den Unterschied zwischen einer Blasmusikveranstaltung und der an diesem Abend präsentierten Musik klarzumachen. Für alle die gekommen waren, wurde es allerdings ein unvergesslicher Abend.
Die musikalische Gestaltung der ersten zwei Stunden übernahm Diskjockey Michael, der mit zahlreichen internationalen und deutschen Hits aus den 70ern für eine gut besuchte Tanzfläche und gute Laune sorgte. Gleichzeitig zeigten die Musiker auf einer Leinwand Bilder von Ereignissen, Personen oder Produkten (wie z.B. „Pril“ oder „Tri Top“), die die 70er Jahre geprägt haben. Als erster Höhepunkt des Abends folgte eine „Saturday Night Tanzeinlage“. Zur Einstimmung zeigten die Musiker vorab Videoausschnitte aus den Tanzszenen des „Kultfilms“ von 1978. Auf diese Weise inspiriert war es für Andrea von der Tanzschule Haas in Eltville kein Problem. zahlreiche Gäste zum Mitmachen auf der Tanzfläche zu bewegen. Nach 15 Minuten intensiven „Trainings“ gelang es allen Mittänzern den legendären „Saturday Night Fever“-Tanz von John Travolta aufs Parkett zu bringen. Auch Bürgermeister Manfred kohl zeigte hierbei seine tänzerischen Fähigkeiten. Die anschließende „Aufführung“ wurde zu einem vollen Erfolg und wurde auch von den „Zuschauern“ mit lange anhaltendem Beifall bedacht.
Nachdem die Stimmung derart angeheizt war, betraten die Hauptakteure „Dieter Hell und die Gipsverbände“ die Bühne. Mit ihren leicht rockigen Arrangements der bekanntesten deutschen Schlager aus der Zeit der „ZDF Hitparade“ rissen sie sofort das Publikum mit. Zu Titeln wie „Anita“, „Mendesino“, „Tür an Tür mit Alice“, Marmor, Stein und Eisen bricht“ oder „Und es war Sommer“ wurde fleißig getanzt und mitgesungen. Viele fühlten sich mit der Musik ihrer Jugend 30 Jahre zurück versetzt. Besonders überzeugend war die musikalische Qualität der Gipsverbände und ihres Frontmanns Dieter („Scipper“) Hellerbach. Mit zahlreichen Soli (absolutes Highlight ein 10 Minuten langes Schlagzeugsolo von Drummer Rainer Schneider), ungewöhnlichen musikalischen Einfällen sowie mehrstimmigen Gesangseinlagen sorgten sie beim Publikum für wahre Beifallsstürme. Eine Überraschung gab es zudem während dem Udo Jürgens Evergreen „Aber bitte mit Sahne“, zu dem Scipper hundert von seiner Lebensgefährtin und Gesangspartnerin Claudia Klein gebackene „Berliner“ im Publikum verteilte. Nachdem die Tänzer und Zuhörer derart gestärkt wurden, war es kein Wunder, dass die Gipsverbände erst nach zahlreichen Zugaben gegen 1:00 Uhr morgens die Bühne verlassen konnten. Mit Musik vom Band feierten die Walluftaler danach noch bis in die frühen Margenstunden. Alle Gäste waren sich einig, das die musikalische Zeitreise in die 70er Jahre des vorigen Jahrhunderts ein voller Erfolg war und unbedingt wiederholt werden sollte.