IMMOBILIENRECHT
Ablauf des Kaufs einer Immobilie auf Mallorca
Experten-Branchenbuch.de,
zuletzt bearbeitet am:
Immobilie auf Mallorca © Dreadlock/stock.adobe.com
Sommer, Sonne, Strand und Meer. All das in Kombination deutet hin auf das Urlaubsziel schlechthin - Mallorca. Doch wenn Sie mehr als nur einen Urlaub wollen und sich sogar für eine Auswanderung interessieren, sollten Sie alles Wichtige für den Immobilienkauf wissen. Der folgende Beitrag gibt die entscheidenden Informationen bezüglich der rechtlich zu beachtenden Aspekte, der Kosten und weiteren wichtigen Punkten.
Was ist aus rechtlicher Sicht zu beachten?
Ein Drittel aller Villen und Wohnungen wurden 2022 nach Angaben der Behörden von ausländischen Interessenten erworben. In 2021 hatten sogar mehr als die Hälfte aller Immobilienkäufer einen ausländischen Pass.
Der Kauf einer Immobilie ist nicht nur auf Mallorca mit Hürden verbunden, sondern stellt den Käufer allseits vor einige rechtliche Herausforderungen. Damit kein potentieller Rechtsstreit entsteht, sollten Sie die wichtigsten Eckdaten kennen und auch umsetzen, damit aus dem Traum kein Albtraum wird.
Notarieller Kaufvertrag
Ein wichtiger rechtlicher Aspekt ist die Frage, was für eine Art von Vertrag Sie abschließen möchten. Wenn Sie ein Appartement auf Mallorca kaufen wollen, bietet der in Spanien gängige notarielle Kaufvertrag (puplica escritura) absolute Rechtssicherheit. Mit diesem Kaufvertrag erlangen Sie das Recht auf Eigentum und können sich in das spanische Grundbuch eintragen lassen. Außerdem verhindern Sie aufgrund der verschiedenen Funktionen des notariellen Vertrags, ein Betrugsopfer zu werden. Dazu zählen
- die Beweisfunktion des Vertrags im Falle eines Prozesses,
- die Kontrollfunktion sowie
- die Beratungsfunktion durch einen kompetenten und erfahrenen Notar.
Damit sind Sie aus rechtlicher Sicht auf der sicheren Seite.
Erforderliche Dokumente
Für die Gültigkeit eines entsprechenden Vertrags müssen dem Notariat alle Dokumente vorliegen, damit die Eintragung in das Grundbuch funktionieren kann. Nach einer darauf folgenden Prüfung der Dokumente wird ein Termin für die Unterzeichnung zwischen Verkäufer und Käufer vereinbart. Dieses Prozedere dauert in der Regel drei bis sechs Wochen, kann aber aufgrund von ortsabhängigen Besonderheiten abweichen.
Zu den genannten Dokumenten gehören die
- spanische Steuernummer,
- der Personalausweis oder Reisepass,
- ein Zahlungsbeleg der Immobiliensteuer und - wenn Inventar erworben wird -
- auch die Inventarliste.
Darüber hinaus benötigen Sie eine Bewohnbarkeitsbescheinigung, die Sie von der entsprechenden Gemeinde erhalten. Nur wenn diese Bescheinigung vorliegt, können Sie die Immobilie aktiv mit den wichtigsten Dingen ausstatten: Wasser, Gas, Strom und Telefonanschlüsse.
Provisionen und Notarkosten für den Immobilienkauf
Das wohl wichtigste Kriterium sind die anfallenden Kosten, mit denen zu rechnen ist. Ausschlaggebend ist der Preis der Immobilie. Sie müssen darüber hinaus auch mit den anfallenden Zusatzkosten rechnen. Dazu zählen
- die Aufwendungen des Notars,
- des Immobilienmaklers,
- des Anwalts und
- die jeweiligen Gebühren der Dokumente.
Immobilienmakler kostet 5% bis 6% Provision auf Mallorca
Der Immobilienmakler erhält eine Provision für jeden Kauf, der fünf bis sechs Prozent des Kaufpreises ausmacht. Dieser wird auf Mallorca grundsätzlich vom Verkäufer übernommen, was aber aufgrund vertraglicher Vereinbarungen anders sein kann. Gehen Sie vor jeglichen vertraglichen Verpflichtungen stets die Vereinbarungen bzw. allgemeinen Geschäftsbedingungen durch. Schalten Sie dafür einen Anwalt ein.
Notarkosten zwischen 0,1% und 0,3% des Kaufpreises
Die Kosten eines (spanischen) Notars betragen zwischen 0,1 % und 0,3 % des Kaufpreises. Bei weiteren Leistungen fallen Zusatzkosten an.
Experten-Tipp: Beraten Sie sich vorab mit dem Notar und Ihren Anwalt über etwaige Kosten und achten Sie auf eine transparente Kommunikation.