MITARBEITERBETEILIGUNG
Welche IFRS-2-Vorgaben müssen bei ESOPs beachtet werden?
Autor: Herr Dominik Konold - Unternehmensberater
zuletzt bearbeitet am:
Der International Financial Reporting Standard 2 (IFRS 2) regelt die Bilanzierung anteilsbasierter Vergütungen, einschließlich Employee Stock Option Plans (ESOPs). Unternehmen, die Mitarbeitenden Aktienoptionen oder andere Eigenkapitalinstrumente gewähren, müssen spezifische Vorgaben hinsichtlich Bewertung, Erfassung und Offenlegung einhalten.
1. Anwendungsbereich von IFRS 2
IFRS 2 gilt für Transaktionen, bei denen ein Unternehmen Eigenkapitalinstrumente (z. B. Aktien, Optionen) oder Barzahlungen gewährt, die auf dem Wert von Eigenkapitalinstrumenten basieren. Begünstigte können Mitarbeitende oder andere Parteien wie Dienstleister sein.
2. Klassifizierung: Equity-settled vs. Cash-settled
Anteilsbasierte Vergütungen werden unter IFRS 2 in zwei Kategorien eingeteilt:
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Equity-settled: Das Unternehmen gewährt Eigenkapitalinstrumente oder ist nicht verpflichtet, einen Barausgleich zu leisten.
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Cash-settled: Das Unternehmen verpflichtet sich zur Barzahlung, deren Betrag vom Wert der Eigenkapitalinstrumente abhängt.
Die Klassifizierung beeinflusst die Bilanzierung und Bewertung der Vergütung.
3. Bewertung zum Gewährungszeitpunkt
Der beizulegende Zeitwert (Fair Value) der gewährten Instrumente wird zum Zeitpunkt der Gewährung (Grant Date) ermittelt. Bei equity-settled Transaktionen bleibt dieser Wert über die Laufzeit konstant, während bei cash-settled Transaktionen der Fair Value an jedem Bilanzstichtag neu bewertet wird.
4. Erfassung des Aufwands
Der ermittelte Fair Value wird über den Erdienungszeitraum (Vesting Period) als Personalaufwand in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Bei cash-settled Transaktionen erfolgt zusätzlich die Bildung einer Rückstellung, die entsprechend der Neubewertung angepasst wird.
5. Ausübungsbedingungen
Vesting-Bedingungen bestimmen, wann die Begünstigten einen Anspruch auf die Vergütung erhalten. Es gibt:
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Dienstzeitbedingungen: Erfordern eine bestimmte Beschäftigungsdauer.
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Leistungsbedingungen: Knüpfen den Anspruch an das Erreichen spezifischer Unternehmensziele.
Diese Bedingungen beeinflussen die zeitliche Erfassung des Aufwands.
6. Anhangangaben
Unternehmen müssen detaillierte Informationen zu anteilsbasierten Vergütungen im Anhang des Jahresabschlusses offenlegen, einschließlich:
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Art und Umfang der Programme
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Bewertungsmethoden und Annahmen
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Erfasster Aufwand und Rückstellungen
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Auswirkungen auf das Eigenkapital
Diese Angaben gewährleisten Transparenz und ermöglichen Stakeholdern eine fundierte Beurteilung der finanziellen Auswirkungen.