VERSICHERUNGSRECHT
Zahnzusatzversicherung: Jetzt, später oder niemals abschließen?
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Zahnzusatzversicherung © Symbolgrafik: benjaminnolte - stock.adobe.com
- Die wichtigsten Punkte in Kürze
- Was ist eine Zahnzusatzversicherung?
- Welchen Zahnersatz zahlen die gesetzlichen Krankenkassen?
- Ist eine Zahnzusatzversicherung sinnvoll?
- Minimieren Sie die Kosten mit einer Zahnzusatzversicherung
- Was sollte eine Zahnzusatzversicherung leisten können?
- Zahnzusatzversicherung Vergleich - So finden Sie den idealen Tarif
- FAQ: Häufig gestellte Fragen zur Zahnversicherung
- Was bedeutet "Wartezeit" bei der Zahnzusatzversicherung
- Was bedeutet die Gesundheitsanfrage für die Zahnzusatzversicherung?
- Was sind Leistungseinschränkungen oder Zahnbereiche?
- Was kostet eine gute Zahnzusatzversicherung?
Ein Lächeln ist so wertvoll. Mehr Spaß macht es jedoch mit gesunden Zähnen. Daher ist es beruhigend, eine Zahnzusatzversicherung zu haben. Denn sonst muss man beim Zahnarztbesuch oft tief in die Tasche greifen. Denn die gesetzliche Krankenkasse (GKV) zahlt in der Regel nur einen kleinen Teil der Kosten.
Aktuell haben mehr als 16 Millionen Bundesbürger eine Zahnzusatzversicherung und das nicht ohne Grund: Die Versorgung mit Zahnersatz, eine hochwertige Zahnbehandlung mit z.B. Kunststoff- oder Keramikfüllungen, eine Wurzelbehandlung, eine sehr frühzeitige Zahnfleischbehandlung und vor allem auch die Kieferorthopädie kosten richtig viel Geld.
Selbst für die jährliche Kontrolle der Zähne mit fachgerechter Zahnreinigung plagen Sie Ihr Konto meist mit mehr als 100 Euro. Hier hilft eine Zahnzusatzversicherung, die Kosten zu senken. Für Erwachsene ist eine gute Zahnzusatzversicherung derzeit schon für einen monatlichen Beitrag von 15 Euro machbar.
Die wichtigsten Punkte in Kürze
- Als gesetzlich Krankenversicherter muss man in der Regel einen Teil der Kosten für Zahnersatz selbst tragen.
- Eine Zahnzusatzversicherung übernimmt diese Zuzahlung ganz oder teilweise. Allerdings zahlt sie nicht in jedem Fall. Außerdem sind die Leistungen in den ersten Jahren stark eingeschränkt.
- Die Verträge sind nicht günstig. Daher lohnt sich ein Zahnzusatzversicherung Vergleich, der die Zahntarife der verschiedenen Versicherer neutral und unabhängig miteinander vergleicht.
Was ist eine Zahnzusatzversicherung?
Eine private Zahnzusatzversicherung erstattet die Kosten für Zahnbehandlungen, die von der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) nicht oder nur teilweise übernommen werden. Damit minimieren sie die Eigenbeteiligung bei hohen Zahnarztrechnungen.
Gerade wenn Zähne ersetzt werden müssen, wird es meist richtig teuer. Hochwertiger Zahnersatz wie Implantate können schnell mehrere tausend Euro kosten. Gleichzeitig haben die Krankenkassen ihre Leistungen in den letzten Jahren zum Teil erheblich gesenkt.
Welchen Zahnersatz zahlen die gesetzlichen Krankenkassen?
Zahnersatz kann für gesetzlich Krankenversicherte teuer werden. Im Prinzip übernimmt die Krankenkasse 60 Prozent der Kosten für die vermeintliche Regelversorgung. Dabei handelt es sich um eine ordnungsgemäße Therapie, die aus klinischer Sicht ausreichend ist.
Das kann eine Stahlkrone oder -brücke für Seitenzähne sein oder eine herausnehmbare Teilprothese, wenn mehrere Zähne fehlen. Für jedes einzelne orale Problem haben die Krankenkassen und Zahnärzte festgelegt, welche Behandlung als Regelversorgung gilt und wie hoch der Festzuschuss der Krankenkasse für diese Behandlung ist.
Wenn Sie in den letzten fünf Jahren regelmäßig Ihr Bonusheft abstempeln ließen, erhöht sich der Zuschuss der Kasse auf 70 Prozent der Regelversorgung. Wenn Sie Ihr Bonusheft seit zehn Jahren abstempeln lassen, beträgt der Zuschuss 75 Prozent.
Wenn Sie gesetzlich versichert sind, müssen Sie mindestens 25 bis 40 Prozent der Kosten für Zahnersatz selbst tragen, auch wenn Sie eine günstige Variante wählen. In Härtefällen übernimmt die Krankenkasse aber durchaus bis zu hundert Prozent der Rechnung.
Wenn Sie sich in Absprache mit Ihrem Zahnarzt für eine andere Art des Wiederaufbaus entscheiden, z. B. ein Zahnimplantat statt einer Brücke oder eine optisch ansprechendere Krone aus Keramik statt aus Metall, kann das erheblich teurer werden. Die Krankenkasse zahlt für ein Implantat den gleichen Betrag wie für eine Brücke.
Die zusätzlichen Kosten für die wesentlich teurere Therapie müssen Sie selbst aufbringen. Soll zum Beispiel ein fehlender Zahn ausgetauscht werden, erhalten Sie von der Krankenkasse einen Zuschuss von knapp 600 Euro, wenn Sie 10 Jahre lang ein Bonusheft geführt haben, egal ob Sie sich für eine Zahnbrücke mit 850 Euro oder ein Zahnimplantat mit 3.500 Euro entscheiden.
Ist eine Zahnzusatzversicherung sinnvoll?
Ob sich eine Zahnzusatzversicherung lohnt, hängt vor allem davon ab, ob Sie in Zukunft viel kostspieligen Zahnersatz benötigen werden. Denn der Versicherungsschutz ist recht kostspielig. Ein guter Vertrag wird ab etwa 180 Euro im Jahr aufwärts angeboten. Im Vergleich dazu können Sie die viel wichtigere Haftpflichtversicherung schon für 60 Euro im Jahr abschließen.
Zahnersatz kann Sie über viele Jahre hinweg mehrere tausend Euro kosten, doch diese Kosten gefährden kaum Ihre Existenz. Sie sollten sich also zunächst um noch wichtigere Versicherungen kümmern, bevor Sie an eine Zahnzusatzversicherung denken.
Eine der wichtigsten Fragen, die Sie sich stellen müssen, ist, wie Sie das Wohlbefinden Ihrer Zähne einschätzen. Der preisgünstige Versicherungsschutz lohnt sich nur, wenn Sie hohe Preise für Zahnersatz haben.
Wenn Sie dagegen nur alle paar Jahre eine Krone oder ein Zahnimplantat benötigen, kann es günstiger sein, regelmäßig etwas Geld zur Seite zu legen, um irgendwann einmal eine größere Zahnbehandlung zu bezahlen. Das können Sie ganz bequem tun, indem Sie ein separates Über-Nacht-Sparkonto einrichten und dann jeden Monat einen bestimmten Betrag von Ihrem Bankkonto darauf überweisen.
Sie können jederzeit von der Sparkontolösung zur Zahnzusatzversicherung wechseln. Es ist jedoch nicht einfach, den richtigen Zeitpunkt für den Abschluss der Versicherung zu finden. Zwar sind die Kosten für junge Menschen geringer, aber es ist auch viel unwahrscheinlicher, dass Sie in diesem Alter teuren Zahnersatz benötigen. Warten Sie aber auch nicht zu lange, denn in den meisten Fällen zahlt die Versicherung nicht für Zähne, die bereits beschädigt sind. Außerdem ist die Entschädigungssumme in den ersten Jahren nach Abschluss der Versicherung am höchsten.
Minimieren Sie die Kosten mit einer Zahnzusatzversicherung
Sie sind noch nicht überzeugt, dass eine private Zahnzusatzversicherung das Richtige für Sie ist? Dann werfen Sie einen Blick auf die folgenden Kosten, die Ihnen beim Zahnarztbesuch entstehen können.
Wenn Ihre Zähne verletzt oder stark beschädigt sind, müssen Sie für Zahnersatzbehandlungen wie Inlays, Keramikbrücken oder Implantate zum Zahnarzt gehen. Diese Behandlungen sind normalerweise sehr kostspielig.
Wenn die Abnutzung oder Beschädigung des natürlichen Zahns noch nicht so weit fortgeschritten ist, ist eine ein- oder mehrflächige Inlayfüllung eine Alternative. Ein vermeintliches Inlay kann aus Gold oder Keramik hergestellt werden. Beide Produkte lassen sich sehr präzise und auch richtig herstellen, sind gut haltbar und auch langlebig. Keramische Inlays sind eine beliebte optische Wahl für Zahnfüllungen.
Dank des zahnfarbenen Aussehens wird ein Keramikinlaygern gewählt - der Preis kann zwischen 500 und 1.000 Euro liegen. Lediglich im hinteren Backenzahnbereich wird aufgrund der Farbgebung ein Goldinlay vorgeschlagen, dessen Kosten zwischen 450 und 650 Euro liegen.
Implantate werden von den gesetzlichen Krankenkassen nicht übernommen, nur eine Brücke aus einer Stahllegierung. Wer ein biokompatibles Material mit deutlich geringerer Infektionsgefahr in Form von Keramik wünscht, sollte mit Kosten zwischen 1.400 und auch 2.300 Euro für eine Vollkeramikbrücke rechnen.
Wer jedoch das Beschleifen und Überkronen der eigentlich gesunden und ausgeglichenen Pfeilerzähne vermeiden will und deshalb ein Zahnimplantat mit einer Keramikkrone bevorzugt, muss zwischen 3.000 und 3.500 Euro bezahlen. Für den gefertigten Zahnersatz wird entweder Titan, ein weiteres biokompatibles Produkt, oder Keramik verwendet. Darauf wird eine Vollkeramikkrone gesetzt, deren Einsetzen allein zwischen 450 und 750 Euro kostet.
Zu den preiswerteren Therapien gehört eine Komposit-Zahnfüllung in der Größenordnung von 130 bis 300 Euro. Die Kompositfüllung ist die umgangssprachlich als Kunststofffüllung bezeichnete Behandlung für Öffnungen im Zahn.
Eine Wurzelbehandlung kann bei kontaminierten Zähnen oder vor dem Einsetzen einer Krone oder Brücke notwendig sein. Die Kosten hierfür variieren zwischen 350 und 1.000 Euro.
Was sollte eine Zahnzusatzversicherung leisten können?
Zahnersatz und auch Zahnbehandlungen sind sehr kostspielig und ohne eine Zusatzversicherung heute kaum noch bezahlbar. Das Angebot ist riesig, zahlreiche Online-Vergleichsrechner greifen nur auf die effektivsten Zahnzusatzversicherungen wie die Testsieger von Stiftung Warentest, Ökotest, Finanztest, Wirtschaftswoche zurück und nutzen diese auch zum Vergleich.
Liegt Ihr Schwerpunkt auf Zahnersatz? Brauchen Sie einen speziellen Versicherungsschutz für Kinder mit kieferorthopädischer Therapie? Legen Sie Wert auf eine zahnärztliche Prophylaxe und nicht nur auf eine jährliche? Dann wenden Sie sich an den Versicherungsmakler Ihres Vertrauens.
Die gesetzliche Krankenversicherung übernimmt die Hälfte der Kosten für eine so genannte Regelversorgung. Dies ist die am besten geeignete Basisversorgung für Ihre orale Therapie. Wenn Sie Ihr Bonusheft 5 Jahre lang lückenlos führen, erhöht sich die Leistung der gesetzlichen Krankenkasse um weitere 10 Prozent. Wenn Sie ein Jahrzehnt lang ein ununterbrochenes Bonusheft vorweisen können, erhalten Sie 65 Prozent der einfachen Regelversorgung.
Bei Zahnersatz müssen Sie mindestens 35 bis zur Hälfte der Regelversorgung selbst aufbringen. Nichtsdestotrotz werden Sie erstklassigen und auch ästhetisch ansprechenden Zahnersatz sowie höchstwahrscheinlich ein Zahnimplantat einer Brückenlösung vorziehen, und auch hier ist der Abschluss einer Versicherung für Ihre Zähne hilfreich.
Zahnzusatzversicherung Vergleich - So finden Sie den idealen Tarif
Wer auf der Suche nach einer Zahnzusatzversicherung ist, hat es nicht leicht. Es gibt zahlreiche verschiedene Angebote. Man hat das Gefühl, dass jeder Versicherer irgendwo als "Testsieger" gelandet ist und behauptet, das allerbeste Produkt anzubieten. Aber keine Sorge: Die anerkannten Vergleichsrechner für Zusatzversicherungen im Internet helfen Ihnen, einen Weg durch den typischen "Tarifdschungel" zu finden!
Im Stiftung Warentest Juni 2022 wurden zuletzt mehr als 20 Tarife mit der Bestnote 0,5 ausgezeichnet. Darunter zum Beispiel der mautpflichtige Astra Zahn Sieger, DFV Zahnschutz Exklusiv 100 und auch die Barmenia MehrZahn100 + Mehr Zahnvorsorge Incentive - sind das jetzt die besten Versicherungen im Zahnzusatzversicherung Vergleich?
Einfach irgendeine davon abschließen und schon ist alles gut? Nein, so einfach ist es leider nicht - wenn Sie die ideale Zahnzusatzversicherung finden wollen, müssen Sie bei der Auswahl ein paar Dinge beachten. Sprechen Sie mit Ihrem Versicherungsmakler darüber!
FAQ: Häufig gestellte Fragen zur Zahnversicherung
Was bedeutet "Wartezeit" bei der Zahnzusatzversicherung
Wenn Sie mit dem Gedanken spielen, eine Zahnzusatzversicherung abzuschließen, werden Sie in der Regel auf den Begriff "Wartezeiten" stoßen. In der Regel bedeutet dies, dass Sie innerhalb dieser Zeit (ab Vertragsabschluss) für die jeweilige Maßnahme beim Zahnarzt keine Erstattung vom Versicherer erhalten. Für die zahnärztliche Therapie und die Zahnvorsorge (Behandlung) beträgt die allgemeine Wartezeit in der Regel 3 Monate, für Zahnersatz und auch kieferorthopädische Maßnahmen wird diese in der Regel mit 8 Monaten bewertet.
Was bedeutet die Gesundheitsanfrage für die Zahnzusatzversicherung?
Wer eine Zahnzusatzversicherung abschließen will, muss oft Gesundheitsfragen stellen. Häufig handelt es sich dabei um Anfragen, ob aktuell ein Zahnwechsel durch Implantate oder Brücken stattgefunden hat, ob man sich in zahnärztlicher Behandlung befindet oder ob eine Therapie angeraten wurde. Die Gesundheitsfragen helfen den Versicherern, die Gefährdung des möglichen Kunden einzuschätzen und zu prüfen, unter welchen Voraussetzungen ein Versicherungsschutz beendet werden kann.
Was sind Leistungseinschränkungen oder Zahnbereiche?
Von Vorteilsbeschränkungen oder Zahnspannen spricht man, wenn die Rückzahlungen in den ersten Versicherungsjahren auf eine Höchstmenge begrenzt sind. Dies ist in der Regel dann der Fall, wenn die Zahnzusatzversicherung die Behandlungen sofort bezahlt, also keine Wartezeiten entstehen.
Gäbe es diese Vorteilsbeschränkungen in den ersten Vertragsjahren nicht, könnten die Versicherten unmittelbar nach Vertragsabschluss erhebliche Zahnbehandlungen oder Prothesenreparaturen durchführen lassen, was sicherlich mit hohen Kosten verbunden wäre. Diese Kosten müssten dann natürlich in die Kostenkalkulation einbezogen werden, wozu die Versicherer verpflichtet sind.
Die Kosten für den Versicherungsschutz würden sich dadurch drastisch verteuern - und zwar für jeden, der eine mündliche Zusatzversicherung abschließen möchte. Unterm Strich würden dann sicher alle Versicherten diejenigen mitfinanzieren, die ohne Vorversicherungszeit schnell in den Genuss hoher Leistungen kommen.
Für Neueinsteiger lohnt es sich, die mündliche Zusatzversicherung frühzeitig abzuschließen. So kann man sicher sein, dass bei den ersten größeren Zahnbehandlungen auf die Höchstgrenzen verzichtet wird.
Was kostet eine gute Zahnzusatzversicherung?
Gute Nachrichten: Im Vergleich zur Berufsunfähigkeitsversicherung ist eine Zahnversicherung recht günstig. Eine gute Zahnzusatzversicherung, die Leistungen für Zahnbehandlung, Zahnersatz und Mundprophylaxe sowie Kieferorthopädie beinhaltet, gibt es für Kinder schon ab einem Euro im Monat.
Erwachsene, die nicht nur ihren Eigenanteil senken, sondern auch umfangreiche Lösungen wie Aufhellung, Premium-Zahnersatz, kieferorthopädische Maßnahmen oder moderne Laserbehandlungen in Anspruch nehmen wollen, zahlen dann höhere Beiträge ab 15 Euro monatlich.