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Eine 52-jährige aus München hatte an ihrem Fahrzeug vorne und hinten eine Videokamera angebracht, mit der sie den laufenden öffentlichen Verkehr filmte. Das Amtsgericht München verurteilte die Frau zu einer Geldbuße von 150 Euro wegen vorsätzlicher unbefugter Erhebung und Verarbeitung und Bereithaltung von personenbezogenen Daten, die nicht allgemein zugänglich sind (AG München, Urteil vom 09.08.2017, AZ.: 1112 OWi 300Js 121012/17). Doppelt teures Vergnügen Am 11.08.2016 von 13:00 Uhr bis 16:00 Uhr parkte die Münchnerin ihren BMW X1 in München. Das Fahrzeug verfügte über zwei Dashcams. Beide Kameras filmten den öffentlichen Verkehrsbereich vor und ... weiter lesen
Karlsruhe (jur). Die Rundfunkanstalten können weiterhin alle vier Jahre von den Meldebehörden zur Prüfung der Rundfunkbeitragspflicht automatisiert Meldedaten aller volljährigen Personen erhalten. Mit einem am Mittwoch, 6. April 2022, veröffentlichten Beschluss nahm das Bundesverfassungsgericht zwei gegen den Datenabgleich gerichtete Verfassungsbeschwerden nicht zur Entscheidung an (Az.: 1 BvR 1296/21 und 1 BvR 1308/21). Die Beschwerdeführer hätten es versäumt, zunächst bei den Verwaltungsgerichten um Rechtsschutz nachzusuchen, so die Karlsruher Richter in ihrem Beschluss vom 21. Januar 2022. Die in Bremen und Baden-Württemberg wohnenden Beschwerdeführer hielten die ... weiter lesen
Die Esslinger Rechtsanwaltskanzlei Weiß & Partner erweitert ihr Service-Angebot. Ab sofort hält die Kanzlei mit Schwerpunkt im gewerblichen Rechtsschutz kostenlose Muster-Datenschutzerklärungen, etwa für Facebook, Google+ und Google Analytics, zum Download bereit. Die Anwälte reagieren damit auf den zunehmenden Informationsbedarf und die gestiegenen Anforderungen beim Datenschutz. Nach dem Bundesdatenschutzgesetz (BDSG) und dem Telemediengesetz (TMG) unterliegen insbesondere personenbezogene Daten einem besonderen Schutz. Sie dürfen nur erhoben, verarbeitet oder genutzt werden, wenn dies die Rechtsvorschrift erlaubt oder eine persönliche Einwilligung des Betroffenen vorliegt. Gerade Betreiber ... weiter lesen
Das soziale Netzwerk „Facebook“ verlangt derzeit bei einer Registrierung eines neuen Nutzers eine ganze Reihe von persönlichen Daten ab. So müssen Vorname, Nachname, Geschlecht und Mailadresse angegeben werden. Benutzer, die dabei nicht ihren korrekten Namen angeben, sperrt der Anbieter. Um die Sperre aufzuheben, müssen die Nutzer eine Kopie des Lichtbildausweises vorlegen. Gegen dieses Vorgehen der Internetplattform ist das Unabhängige Landeszentrum für Datenschutz (ULD) Schleswig-Holstein vorgegangen. In zwei Fällen wurde Facebook jeweils per Bescheid aufgegeben, den betroffenen Nutzern die Wahlmöglichkeit zu lassen, anstatt der echten Daten, auch Pseudonyme zuzulassen. Ebenso wurde ... weiter lesen
Lüneburg (jur). Wenn persönliche Daten über ein Datenleck öffentlich werden, kann ein Anspruch auf Schmerzensgeld bestehen. Mit einem am Dienstag, 9. Mai 2023, bekanntgegebenen Urteil sprach das Landgericht Lüneburg einem Facebook-Nutzer ein Schmerzensgeld in Höhe von 300 Euro zu ( Az: 3 O 81/22 ). Nach einem weiteren Urteil besteht ein solcher Anspruch allerdings nicht, wenn Nutzer die betreffenden Daten auch selbst frei zugänglich im Internet veröffentlicht haben (Az.: 3 O 85/22). Wegen eines Datenlecks bei Facebook sollen Anfang April 2021 persönliche Daten von mehr als 530 Millionen Nutzern abgegriffen worden sein, davon rund sechs Millionen Nutzer aus Deutschland. Nach Angaben des ersten Klägers waren anschließend ... weiter lesen
Mit dem 1. September endete die Übergangsfrist der Novelle des Bundesdatenschutzgesetzes. Bis 31.08.2012 müssen daher bestehende Datenbestände in Unternehmen unbedingt bereinigt und die Herkunft von Daten geklärt werden sowie ggf. die Einwilligung in die Speicherung und Nutzung nach-träglich eingeholt werden. Eine Prüfung kann im Zweifel dazu führen, dass Kundendaten gelöscht werden müssen, damit Sie mit den neuen gesetzlichen Regelungen kon-form handeln. Um das und andere unangenehme Folgen zu verhindern, müssen Sie schnell Vorkehrungen treffen. Sind wir als Unternehmen auch betroffen? Sofern Sie Kundendaten zu Werbezwe-cken nutzen – Ja. Anders hingegen verhält es ... weiter lesen
Leipzig (jur). Die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) erschwert es türkischstämmigen Menschen in Deutschland, ihr Geburtsdatum ändern zu lassen. Danach muss nicht nur das im Melderegister angegebene Datum falsch, sondern zudem auch das neue Datum mit hoher Wahrscheinlichkeit richtig sein, wie das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig in einem am Freitag, 10. Juni 2022, veröffentlichten Urteil entschied (Az.: 6 C 7.20). Es wies damit einen Türken ab, der sein Geburtsjahr 1958 in 1953 ändern lassen wollte. Bis in die 80er Jahre waren im ländlichen Anatolien oft tagelange Fußmärsche nötig, um die Geburt eines Kindes zu melden. Dies wurde häufig jahrelang verschoben und dann ... weiter lesen
Leipzig (jur). Insolvenzverwalter können auch mit Verweis auf die Informationsfreiheit vom Finanzamt keine Auskunft über die steuerlichen Verhältnisse eines Insolvenzschuldners verlangen. Dies hat das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig in zwei am Freitag, 25. Februar 2022, verkündeten Urteilen entschieden (Az.: 10 C 4.20 und 10 C 7.21). Im Streitfall wollte ein Insolvenzverwalter vom Finanzamt steuerliche Auskünfte über zwei Pleite gegangene Gesellschaften erhalten. Er verwies auf sein Recht der Informationsfreiheit. Der Fiskus lehnte dies mit Verweis auf das Steuergeheimnis ab. Das Verwaltungsgericht und das Oberverwaltungsgericht hatten jedoch keine Bedenken gegen den ... weiter lesen
Neustadt/Weinstraße (jur). Der Zensus 2022 darf auch in Zusammenarbeit mit einem US-amerikanischen IT-Dienstleister durchgeführt werden. Eine unzulässige Weitergabe personenbezoge-ner Daten in die USA sei „spekulativ“ und stehe einer Datenerhebung nicht entgegen, entschied das Verwaltungsgericht Neustadt an der Weinstraße in einem am Montag, 7. November 2022, bekanntge-gebenen Beschluss (Az.: 3 L 763/22.NW). Im Streitfall hatte das Statistische Landesamt Rheinland-Pfalz im Rahmen des Zensus 2022 die An-tragsteller zu Angaben über ihr bewohntes Anwesen im Landkreis Kaiserslautern aufgefordert. Die Daten sollten online oder in Papierform an einen privaten Dienstleister gesendet werden. ... weiter lesen
Luxemburg (jur). Der Europäische Gerichtshof (EuGH) hat der pauschalen und flächendeckenden Vorratsdatenspeicherung einzelner EU-Mitgliedstaaten erneut eine Absage erteilt. Wie die Große Kammer des höchsten EU-Gerichts am Dienstag, 5. April 2022, in Luxemburg urteilte, ist eine „allgemeine und unterschiedslose Vorratsdatenspeicherung“ zur Bekämpfung schwerer Kriminalität mit EU-Recht nicht vereinbar (Az.: C-140/20). Zulässig sei zur Kriminalitätsbekämpfung aber die gezielte Speicherung und Verarbeitung von Verkehrs- und Standortdaten einzelner Personen oder auch eine allgemeine präventive Datenspeicherung an Kriminalitätsschwerpunkten oder „strategischen ... weiter lesen
Obwohl seit Beginn der Anwendung des Gesetzes zum Schutz personenbezogener Daten (im weiteren Text bezeichnet als: das Datenschutzgesetz) fast 10 Monate vergangen sind, haben einige Bestimmungen erst vor kurzem ihre volle Reichweite erreicht. Dies ist der Fall bei Artikel 44 des Datenschutzgesetzes, der vorschreibt, dass die ausländischen Unternehmen, die keinen Firmensitz in der Republik Serbien haben, verpflichtet sind, ihren Datenschutzbeauftragten in Serbien zu ernennen . In Anbetracht der Tatsache, dass das serbische Datenschutzgesetz im Wesentlichen die meisten Bestimmungen der DSGVO (GDPR) übernommen hat, stellt die Körperschaft des Datenschutzbeauftragten selbst eine Art Parallele zur europäischen Körperschaft des ... weiter lesen
Abmahnung der Negele Zimmel Greuter Beller aus Augsburg im Auftrag von Rainer Deyhle wegen der Nutzung des Webanalyse-Dienstes "Google Analytics", ohne die IP-Adressen der Webseitenbesucher zu anonymisieren. Erneut versenden die Rechtsanwälte Negele Zimmel Greuter Beller aus Augsburg Abmahnungen im Auftrag von Reiner Deyhle wegen Nutzung des Analyse-Dienstes "Google Analytics" Dem von der Abmahnung Betroffenen wird vorgeworfen, den Webanalyse-Dienst zu nutzen, ohne den Quellcode-Zusatz "anonymizeIP" in ihre Webseite einzubinden. So werden die IP-Adressen der Webseitenbesucher unverschlüsselt an "Google-Analytics" übersendet. "Bei ... weiter lesen