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Mediation
Die Mediation. Der Begriff kommt aus dem Lateinischen und bedeutet Vermittlung. Die Mediation ist ein Verfahren zur Beilegung eines Konfliktes. Hierbei unterstützt ein sogenannter allparteilicher Mediator, ein neutraler Vermittler, als Dritter die Medianten, die Konfliktparteien. Ziel ist es, zu einer gemeinsam getroffenen Entscheidung zu gelangen, die den Interessen und Bedürfnissen der Streitparteien entgegenkommt. Der Mediator ist hierbei ausschließlich für das Verfahren verantwortlich, er trifft keine Entscheidungen von sich aus.
Psychologische Ansätze
Die Mediation hat durchaus psychologische Ansätze. Entstanden ist sie aus der außergerichtlichen Konfliktlösung. Konflikt- und Verhaltensforschung, psychologische Problemlösung und Systemische Therapie stehen hier Pate. Auch Konflikt- und Kommunikationswissenschaften sowie Humanistische Psychologie tragen Erkenntnisse bei. Diese Vermischung verschiedener Lösungsansätze, die Stellung zwischen verschiedenen Ansätzen, verhandlungstheoretischen, psychosozialen und rechtwissenschaftlichen, weiter die Tatsache, dass es wenige oder keine gesetzlichen Vorgaben gibt, hat zur Folge, dass es weder zwingende noch anerkannte Vorgehensweisen in dieser Art von Vermittlung, der Mediation, gibt.
Geschichtliche Ansätze
In der Geschichte finden sich immer wieder Beispiele der Mediation, der Vermittlung eines Dritten zwischen verfeindeten Parteien, zwischen Gruppen mit unterschiedlichen Ansichten. Die Eigenverantwortlichkeit der Parteien ist die unumstrittene Grundidee der Mediation. In der Geschichte finden sich Begriffe wie Blutrache und Täter-Opfer-Ausgleich. Im späten Mittelalter gab es sogenannte Sühneverträge, die Todes- und Körperstrafen abwenden sollten. Auch die Vermittlung von Priestern und Schamanen zwischen Volk und Göttern, der Geisterwelt, ist eine Urform der Mediation. Im christlichen Glauben finden sich Begriffe wie Schuld, Vergebung und Versöhnung.
Besonderes Schlichtungsverfahren
Die Mediation ist eine Methode, keine Institution wie zum Beispiel Schlichtungsstelle, Gütestelle oder Schiedsgericht, obwohl sie ähnliche Ziele verfolgt. Der Vermittler, der Mediator selber trifft keine Entscheidungen, diese werden den jeweiligen Konfliktparteien überlassen, in der Annahme, dass diese selber am besten wissen, was für sie gut ist. Der Mediator wird auch keine Kompromisse vorschlagen. Die Aufgabe des Mediators besteht darin, den Kommunikationsprozess zweier Parteien zu strukturieren, im Gegensatz zum sogenannten „Konflikt-Coaching“, das sich nur mit einer Partei beschäftigt. Doch existiert die sogenannte „Shuttle-Mediation. Bei dieser Sonderform der Mediation wird der Mediator in vertraulichen Einzelverhandlungen mit den Konfliktparteien sprechen. Die Shuttle-Mediation erweist sich besonders bei sehr stark zerstrittenen Parteien als wirkungsvoll, ist jedoch in der Bundesrepublik umstritten.
Konzeptionelle Grundlagen
Als konzeptionelle Grundlagen der Mediation werden angesehen die Konflikteskalation nach Friedrich Glasl, das Harvard-Konzept als Technik der Verhandlung und die Konsens-Findung als Prinzip. Das Modell von Friedrich Glasl soll helfen, Konflikte vorteilhafter zu analysieren und so während des Verlaufes der Verhandlungen besser reagieren zu können. Bei Glasl finden sich, im Gegensatz zum Vorgängermodell von Kurt. R. Spillmann mit fünf Stufen, neun Stufen der Mediation mit jeweils drei Abstufungen. Das sogenannte Harvard-Konzept stellt die Methodik des sachbezogenen Verhandelns dar. Ziel ist eine Win-Win-Situation. Dabei sind etliche Bedingungen Voraussetzung. So müssen Interessen und Sachfragen getrennt voneinander behandelt werden, die Konzentration bei der Verhandlung soll sich auf die Interessen der Beteiligten beziehen, nicht auf ihre unveränderlichen Positionen, es soll möglich sein, Auswahlmöglichkeiten zu generieren. Schließlich sagt das Konzept aus, dass es wichtig sei, objektive Beurteilungskriterien anzuwenden, deren Ziel ist, die guten Beziehungen der Konfliktparteien zu erhalten, eine faire Teilung, eine zeiteffiziente Verhandlung, ohne auf einzelnen Positionen herumzureiten. Weitere wichtige Grundsätze sind natürlich Freiwilligkeit der Parteien und Verschwiegenheit des Mediators. Die Offenheit des Ergebnisses ist klare Grundvoraussetzung. Steht das Ergebnis bereits zu Beginn fest, kann es keine Mediation geben.
Ziel der Mediation
Das Ziel der Mediation ist wohl immer eine verbindliche, für alle Parteien befriedigende Lösung des Konfliktes. Dabei sollen alle Interessenlagen berücksichtigt sein, die Verfahrenskosten reduziert. Eine Mediation bietet die Möglichkeit unbürokratisch und flexibel zu verfahren. Betriebliche und personelle Ressourcen werden geschont. Die Öffentlichkeit bleibt von dem Konflikt unberührt. Die Mediation stellt also eine Methode dar, durch die Vereinigung vieler Elemente verschiedener Disziplinen den kommunikativen Ablauf einer Verhandlung in Konfliktsituationen positiv zu steuern.