RECHT ALLGEMEIN
Kindergeld für Polen Teil 5: Die Entsendung (delegacja, oddelegowanie)
Autor: Herr Paul Witkowski - Dolmetscher (beeidigt) und Übersetzer (ermächtigt)
(wersja polska nizej)
Für Arbeitnehmer, die von ihrem Arbeitgeber mit Sitz in Polen nach Deutschland entsendet werden, ist der Anspruch auf Kindergeld nicht in jedem Fall ausgeschlossen.
Genau dies ist aber die Ansicht der Familienkasse im Fall der Entsendung (delegacja, oddelegowanie).
Die Familienkasse lehnt den Antrag eines aus Polen entsendeten Arbeitnehmers pauschal mit der folgenden Begründung ab:
„Sie sind in das soziale Sicherungssystem in Polen integriert und unterliegen den Rechtsvorschriften dieses Staates (Art.11 ff. Verordnung (EG) Nr. 883/2004). Die Dortigen Rechtsvorschriften sehen einen Anspruch auf Familienleistungen (Kindergeld) oder dem deutschen Kindergeld vergleichbare Leistungen vor.
Eine Gewährung von deutschem Kindergeld ist deshalb gemäß § 65 Abs. 1 Nr.2 ausgeschlossen.“
Damit setzt sich die Familienkasse zunächst in Widerspruch zu ihrer eigenen im „Kindergeld – Merkblatt“ veröffentlichten Aussagen. Dort erwähnt die Familienkasse ausdrücklich, dass ausländische Familienleistungen, die niedriger als das deutsche Kindergeld sind und von einem Mitgliedsstaat der Europäischen Union gewährt werden, den Kindergeldanspruch nicht ausschließen.
Tatsache ist auch: Die „Integration in das soziale Sicherungssytem in Polen“ bildet weder nach den zwischenstaatlichen Regelungen der Verordnung Nr. 883/2004 EG noch nach den deutschen Rechtsvorschriften aus §§ 62 ff. EStG einen Ausschlusstatbestand für deutsches Kindergeld. Dies wird auch durch die Rechtsprechung eines Finanzgerichts bestätigt.
Das bedeutet jedoch nicht, dass aus Polen entsendete Arbeitnehmer automatisch einen Anspruch auf Kindergeld haben. Dies ist nur bei einem Entsendungszeitraum von mehr als 24 Monaten der Fall oder wenn die Entsendung (delegacja, oddelegowanie) nicht befristet ist.
Wie ist aber zu entscheiden, wenn der nach Deutschland entsendete Arbeitnehmer aus Polen seine gesamte Familie (Ehefrau und Kinder) nachholt und alle Familienmitglieder in Deutschland wohnen? Auch da lehnt die Familienkasse zunächst den Antrag auf Kindergeld mit der bereits genannten pauschalen Begründung ab. Dieses Vorgehen wird jedoch dem Einzelfall nicht gerecht. Gerade in diesem Fall des „Familiennachzugs“ besteht mit einer juristisch fundierten Begründung ein Anspruch auf Kindergeld.
Ein weit verbreiteter Irrtum ist in diesem Zusammenhang auch, dass man als polnischer Staatsangehöriger in Deutschland Steuern abführen muss, um einen Anspruch auf Kindergeld zu haben. Denn § 62 Abs.1 EStG bestimmt entweder den Wohnsitz in Deutschland oder die Einkommenssteuerpflichtigkeit des Antragsstellers als Anspruchsvoraussetzung.
Dieser Irrtum basiert jedoch auf einem richtigen Grundgedanken: Denn ausländische EU Bürger haben nur dann einen Anspruch auf Kindergeld, wenn sie freizügigkeitsberechtigt sind nach den Bestimmungen des Freizügigkeitsgesetz/EU.
Dieses Gesetz wiederum knüpft einen berechtigten Aufenthalt in Deutschland nach § 2 Abs.2 FreizügG/EU in erster Linie an die Aufnahme einer einkommenssteuerpflichtigen Erwerbstätigkeit.
Fazit:
Eine Überprüfung des abgelehnten Antrags auf Kindergeld in Fällen der Entsendung (delegacja, oddelegowanie) ist oft sinnvoll, denn die Familienkassen nehmen in diesen Fällen keine einzelfallbezogene Prüfung vor. In vielen Fällen ist die Ablehnungsbegründung oberflächlich und entspricht nicht geltenden europäischen Rechtsvorschriften aus der Verordnung Nr. 883/2004 EG.
WERSJA POLSKA
Dla pracownika, który zostaje przez swojego pracodawce w Polsce oddelegowany do Niemiec, roszczenie o Kindergeld nie jest z góry wykluczone.
Jednakze Familienkasse standardowo odmawia wyplaty Kindergeld w przypadku oddelegowania.
Familienkasse odrzuca wniosek pracownika oddelegowanego z Polski do Niemiec z nastepujacym uzasadnieniem:
„Sie sind in das soziale Sicherungssystem in Polen integriert und unterliegen den Rechtsvorschriften dieses Staates (Art.11 ff. Verordnung (EG) Nr. 883/2004). Die Dortigen Rechtsvorschriften sehen einen Anspruch auf Familienleistungen (Kindergeld) oder dem deutschen Kindergeld vergleichbare Leistungen vor.
Eine Gewährung von deutschem Kindergeld ist deshalb gemäß § 65 Abs. 1 Nr.2 ausgeschlossen.“
W pierwszej kolejnosci Familienkasse osadza wbrew wlasnej deklaracji opublikowanej w „Kindergeld – Merkblatt”, gdzie wskazuje, ze swiadczenia rodzinne w panstwach nalezacych do Unii Europejskiej, w których swiadczenia rodzinne sa nizsze niz niemiecki Kindrgeld, beda zachowane, nie wykluczajac prawa do ubiegania sie o niemiecki Kindergeld.
Faktem jest takze: „Integracja w socjalnym systemie zabezpieczenia w Polsce” nie stanowi przyczyny wkluczenia roszczenia o Kinderegeld w mysli Rozporzadzenia Nr. 883/2004 (EG) ani w/g niemieckich przepisów prawnych (§§ 62 ff. EstG), co potwierdzil takze niemiecki sad do spraw Kindergeld (Finanzgericht) w swoim orzecznictwie.
To nie znaczy jednak, ze z Polski oddelegowani pracownicy automatycznie nabywaja prawo do pobierania Kindrgeld. Tak jest tylko w przypadku oddelegowania na wiecej niz 24 miesiace lub kiedy oddelegowanie jest ustalone na czas nieograniczony.
Jak zatem Familienkasse zadecyduje, gdy oddelegowany pracownik z Polski sprowadzi sie z cala swoja rodzina (zona i dzieci) do Niemiec?
Takze tu Familienkasse odrzuca wniosek o Kindergeld poslugujac sie identycznego w/w uzasadnienia. To postepowanie jest jednak niesluszne. Wlasnie w przypadku polaczenia rodziny wniosek o Kindergeld powinien byc uwzgledniony, gdy sie go solidnie uzasadni.
Podsumowanie:
Odmowe wniosku o Kindergeld - zwlaszcza w przypadku oddelegowania - nalezy sprawdzic. W wielu przypadkach uzasadnienie odmowy Kindergeld jest powierzchowne i nieodpowiada aktualnym europejskim przepisom prawnym z Rozporzadzenia Nr. 883/2004 (EG).
Dipl.-Jur. Paul Witkowski
Am Plessenfelde 8, 30659 Hannover
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